Es gibt mittlerweile viele Namen für dieses Schmerzsyndrom, das sehr oft nach Operationen, Traumas oder Frakturen auftritt. Früher hieß diese Erkrankung Morbus Sudeck. Heute heißt sie oft Komplexes regionales Schmerzsyndrom (auch CRPS Complex regional pain syndrome) oder Sympathische Reflexdystrophie. Bei meinem vorliegenden Fallbeispiel wurde von der Charite in Berlin bei meinem Patienten eine Neurodysthrophie diagnostiziert. Vorausgegangen war eine Fraktur des Mittelhandknochens, die zwar radiologisch nach sechs Wochen ausgeheilt war – doch permanente Schmerzen verursachte, so dass mein Patient als er zu mir kam, bereits 10 Monate krankgeschrieben war.

Ich arbeite seit 2015 mit der MaRhyThe und setze diese bei z.B. Tetraspastik, Frozen shoulder, Lipo-Lymphödem und Rheuma sowie posttraumatischen Störungen ein (Prellungen, Zerrungen, OP, Sudeck).

Meine Patienten kommen meist mit Schmerzen und Funktionsstörungen oder post-OP. Sehr häufig kommt es vor, dass die Patienten unter Schmerzen und Funktionsstörungen leiden, klinisch aber keine Ursachen zu finden sind. Diese Situation ist dann auch für die Patienten psychisch sehr belastend, sie haben nicht selten die Sorge als „eingebildete Kranke“ dazustehen.

Fraktur des Mittelhandknochens vor dem Sudeck an der Hand

Mein 61jähriger Patient, über den ich heute berichten möchte, ist im September 2021 zu mir gekommen. Seine Vorgeschichte: Er ist im Dezember 2020 in Berlin auf die linke Hand gestürzt und erlitt eine Fraktur des Os Metacarpale III.

Dies wurde in der Notaufnahme der Charite` in Berlin diagnostiziert. Seitdem leidet er dauerhaft unter Parästhesien und Schmerzen in der gesamten linken Hand, die Symptome verstärken sich bei Stress und Belastung.

Der Zustand verschlechterte sich progredient, die Hand wurde immer steifer. Flexion und Extension der Finger war kaum mehr möglich.

Radiologisch war die Fraktur nach 6 Wochen ausgeheilt. In der Klinik wurde dann eine Neurodystrophie diagnostiziert. Bei einer Neurodystrophie hat man permanente Schmerzen, sie wird auch Morbus Sudeck genannt. Eine Untersuchung der Wirbelsäule fand nach Angaben des Patienten nicht statt.

Der Patient hat zunehmend Panik, dass sich nichts mehr ändern wird. Er ist seit Dezember 2020 krankgeschrieben. Dazu kommt die zunehmende Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Permanente Schmerzen: Schmerzintensität 10, bläuliche Verfärbung, ödematös

Ähnliche Beschwerdebilder kommen in meiner Praxis öfters vor, vor allem posttraumatisch. Auffallend ist, dass in vielen Fällen klinisch keine Auffälligkeiten mehr nachweisbar sind.  

Bei meinem Patienten war die Schmerzintensität bei 10.  Ebenso litt er psychisch sehr unter dem Druck. Er hat Angst, dass sich nichts mehr ändern kann. In Berlin hatte er von Februar 2021 bis August 2021 Ergotherapie und bekam Gabapentin und Schmerzmittel. Eine psychotherapeutische Behandlung wurde in Erwägung gezogen. Der Patient wirkte auf mich sehr verzweifelt. Immerhin war er seit 10 Monaten krankgeschrieben und der Zustand seines Sudecks an der Hand wurde eher schlechter. 

Untersuchung ergibt auch eine Blockade in der BWS

Bei der Untersuchung konnte ich eine Blockade in den Segmenten Th1-Th3 feststellen, dieses Gebiet war auch auf Mikropressur schmerzempfindlich. Das Gewebe in der oberen BWS links war aufgequollen. Das Gewebe der linken Hand war stark dystrophisch, ödematös und schmerzhaft, Beweglichkeit war aktiv kaum möglich, passiv war die Bewegung schmerzhaft. In der Hand war eine starke Zirkulationsstörung vorhanden, sie war bläulich-livide verändert.  Für mich deutete alles auf eine neuro-vegetative Störung in den zugehörigen Segmenten hin. Alles typische Anzeichen bei einem Morbus Sudeck.

Matrix-Rhythmus-Therapie bei Zirkulationsstörungen

Ich habe mich aufgrund der Symptome und des Zustandes der Gewebe für die MaRhyThe entschieden und habe diese 12 x eingesetzt. Anfangs 2 x / Woche, dann 1 x / Woche. Die Zirkulationsstörung und die Schmerzen verbesserten sich rasch. Ich behandelte die obere BWS manualtherapeutisch und mit MaRhyThe, den gesamten linken Arm und die linke Hand (intensiv die Palmaraponeurose und die Beugesehnen der Finger) mit MaRhyThe. Der Patient bekam als Hausaufgabe ein Programm mit Dehnübungen mit.

Durch die Beseitigung der neurovegetativen Blockade und der Verbesserung der Zirkulation durch die MaRhyThe war der Patient schon im Januar 2022 weitestgehend schmerzfrei und beweglich. Er arbeitet wieder.

Begleitend wollte der Patient Ergotherapie für die Hand machen. Die Ergotherapeutin und ich waren der Auffassung, einen ergonomisch angepassten Arbeitsplatz zu organisieren, dabei war uns die Fa. Muckenthaler Ergonomie behilflich. 

Der Patient selbst hätte nicht gedacht, dass seine Hand wieder so werden kann. In diesem Fall war die MaRhyThe sicherlich ausschlaggebend da erst ab dem Einsatz der MaRhyThe eine Verbesserung eintrat.

Ein wesentlicher Bereich in der Behandlung ist sicherlich die ganzheitliche Betrachtung, an diesem Fall sieht man deutlich, dass nur Medikamente nicht ausreichen, sondern die freie Zirkulation und Entstauung sowie freie zugehörige Wirbelsäulensegmente für eine funktionelle Einheit unverzichtbar sind.

Über die Autorin:

Petra Fischer ist Physiotherapeutin und Heilpraktikerin für Physiotherapie in München-Pasing. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Statik ihrer Patienten, denn, so sagt sie, die Ursache der Beschwerden liegt meist woanders. Die Matrix-Rhythmus-Therapie überzeugt sie sehr. „Wenn man die Ursachen finden will, dann muss man an der Zelle ansetzen.“ In ihrer Praxis hat sie große Erfolge unter anderem bei Frozen Shoulder, chronischen Lymphödemen, sowie bei Tetra-Spastik.

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