Im Mittelpunkt ist der Mensch

– ein Gespräch Dr. med. Christoph Garner

Dr. Christoph Garner war bis 2017 der Chefarzt der KWA REHAklinik Stift Rottal. 2015 erzählte er uns, was das Besondere an dieser Klinik ist und berichtete über die Erfahrungen mit der Matrix-Rhythmus-Therapie. „Im Mittelpunkt steht der Mensch“, sagt auch der aktuelle Chefarzt der KWA REHAklinik Stift Rottal, Dr. Radu Crisan. „Das ist genau die Rückmeldung, die wir von den Patienten bekommen. Unabhängig von den Therapeuten, die sie betreuen. Wir sind für sie da.“ Dr. Crisan versteht seine Rolle als Berater des Patienten. Aufklären, die Möglichkeiten aufzeigen und einfühlsam unterstützen – damit erklärt er die besondere Kultur in der KWA REHAklinik Stift Rottal, die Dr. Crisan selbst, die Ärztebelegschaft und der frühere Chefarzt Dr. Garner im letzten Vierteljahrhundert maßgeblich geprägt haben.

 

Herr Dr. Garner, was ist der Schwerpunkt Ihrer täglichen, praktischen Arbeit?

Der Schwerpunkt unserer Klinik liegt auf der Betreuung und Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern, also Multiple Sklerose Patienten, Schlaganfallpatienten und auf der Behandlung von Kindern mit frühkindlichen Hirnschäden. Das sind die Schwerpunkte.

Matrix-Health-Partner_Dr-Christoph-Garner-KWA-Klinik-Griesbach
Auf der Basis einer soliden schulmedizinischen Behandlung, liegt in der KWA Klinik der Schwerpunkt für rehabilitative, ärztliche und therapeutische Maßnahmen auf verschiedensten alternativen Verfahren.

Dazu kommen natürlich viele andere Erkrankungen z.B. geriatrische, da geht es um Schenkel-Hals-Brüche oder schwere internistische Erkrankungen, wo die Patienten „gehen wieder lernen“ müssen, oder Parkinson oder Schädel-Hirn-Traumas.

Ungefähr die Hälfte unserer Patienten wird uns aus anderen Krankenhäusern überwiesen. Wir sind eine Multifunktions-Einrichtung. Ungefähr 80 Mitarbeiter sind wir in der Klinik. Von den fünfundachtzig Betten sind immer zehn bis fünfzehn international besetzt.

Was ist das Besondere an der KWA REHAklinik Stift Rottal?

Das Besondere an unserer Klinik ist, dass neben der schulmedizinischen Basistherapie, die sowieso Standard ist, bei uns viele alternative Therapieformen angewendet werden. So wenig Schulmedizin wie nötig, so viel alternative Methoden wie möglich.

Da wäre zum Beispiel die GIGER-Therapie zu nennen, ein Hirn-Stimulations-Verfahren, damit das Hirn wieder lernt neue Bewegung einzuüben. Wir haben auch einen Gleichgewichtstrainer, mit dem die Patienten entweder an einem Stehpult oder auf einer Plattform sich bewegen können. Oder unser Thermalbad. Schwerelos kann man hier Gleichgewicht oder Kraft üben in angenehmen 33 Grad.
Neben einigen anderen wichtigen komplementären Verfahren haben wir bei uns auch die Matrix-Rhythmus-Therapie etabliert. Doch wir haben auch eine Galileo Plattform, die auch eine Form der Vibrationsmassage-Therapie darstellt. Sie sind nicht so effektiv und nicht so wirksam wie die Matrix-Rhythmus-Therapie. Doch wir werden auch von den Krankenkassen knapp gehalten. Bei diesen Platten brauche ich im Gegensatz zur Matrix-Rhythmus-Therapie keinen erfahrenen Therapeuten. Auf dieser Plattform können die Patienten nach ausführlicher Einweisung und Supervsion selbständig üben.

Seit wann und wie haben Sie die Matrix-Rhythmus-Therapie im Einsatz?

Die Matrix-Rhythmus-Therapie gehört bei uns seit fünfzehn Jahren zum Standard-Repertoire und zwar bei Schmerzzuständen und bei Spastik. Kennengelernt haben wir die Therapie im Jahr 2000 mit der Behandlung von Multiple Sklerose Patienten, die dann auch sehr davon profitiert haben. Wir behandeln natürlich nicht nur mit der Matrix-Rhythmus-Therapie, wir haben ein großes Therapiespektrum.

Matrix-Health-Partner_KWA-Klinik-MaRhyThe
Die Matrix-Rhythmus-Therapie gehört in der KWA Klinik seit dem Jahr 2000 zum Standardrepertoire – und zwar bei Schmerzen und bei Spastiken

Basistherapie in der neurologischen Rehabilitation ist die Bobath-Therapie. Dazu wenden wir viele besondere Verfahren an z.B. die neuroaktive Reflextherapie, die synergetische Reflextherapie und die PNF Therapie, die Propiozeptive Neuromuskuläre Fazilitation um die wichtigsten zu nennen. Dazu kommt dann Krankengymnastik mit einem ganzen Büschel an unterschiedlichen Maßnahmen. Doch hier eingebettet, und zwar zu einem wesentlichen Anteil, ist die Matrix-Rhythmus-Therapie. Das machen andere Kliniken nicht.

Wir haben schon viele Patienten mit der MaRhyThe behandelt. Und zwar im Rahmen der Krankengymnastik, immer dann wenn es um Lockerung geht, um Spastikreduktion oder um Schmerzreduktion. Acht unserer circa achtzig Mitarbeiter sind in der Matrix-Rhythmus-Therapie ausgebildet und wir halten ja auch immer wieder Fortbildungsseminare an unserer Klinik.

Können Sie uns noch sagen, was so die bemerkenswertesten Erfolge sind?

Bewährt hat sie sich bei schwierigen Formen von Spastiken. In der Schmerztherapie insbesondere bei Rückenschmerzen. Aber auch lokale Schmerzen, wie Knie, Ellenbogen, Schulter. Oder auch bei neuropathischen Schmerz-Syndromen wenn Nervenschädigungen vorliegen, da ist sie auch sehr gut.

Und was vielleicht noch bemerkenswert ist: Wir haben ja immer wieder internationale Patienten. Durch unsere Patienten ist die Matrix-Rhythmus-Therapie und das Matrixmobil schon nach Arabien in die arabischen Golfstaaten gekommen, zuletzt bei einem Jungen mit einer Lungenkrankheit, wo sie zur Schleimlockerung sehr hilfreich war.

Dr. Garner, vielen Dank für das Gespräch!

Matrix-Health-Partner-Dr-Christoph-Garner-PortraitDr. Christoph Garner war bis 2017 Chefarzt der KWA Klinik Stift Rottal und ist Facharzt für Neurologie. Zusätzlich beschäftigte er sich schon früh mit alternativen Therapien und führt die Zusatzbezeichnungen Physikalische Therapie, Homöopathie und Geriatrie.