Der schiefe Hals

von Dr. Rupert Lebmeier

In meiner Praxis für Integrative Medizin habe ich es oft mit sogenannten „austherapierten“ Fällen zu tun. Integrative Medizin bedeutet, dass man strukturelle Erkrankungen immer im systemischen Kontext betrachtet. Ein Beispiel dafür ist auch nachfolgender Fall. Die Patientin litt unter einem Schiefen Hals, den Folgen einer Verhärtung des Sternocleidomastoideus der linken Seite:

Vorgeschichte – Verschlimmerung der Kopf- und Kieferschmerzen durch Brackets

Frau H. litt längere Zeit unter Beschwerden im Gesichtsbereich, der Zähne und der Kiefergelenke mit Ausstrahlungen bis in den Nacken und den Rücken hinab.

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Schiefer Hals, Mundöffnung und Gesicht deutlich „verschoben“.

Ein amerikanischer Zahnarzt erkannte wohl die Zusammenhänge und versuchte ihr deshalb mit der Hilfe von Brackets den Unterkiefer, der sich in Fehlstellung befand, einzustellen. Da dies nicht zur Zufriedenheit gelang, folgte eine weitere Behandlung mit Brackets im Oberkiefer. Das Gesicht nahm zunehmend eine Fehlstellung ein und der Sternocleidomastoideus (SCM) der linken Seite verhärtete sich. Die Fehlstellung beeinträchtigte die Patientin zunehmend und so entschloss man sich, diesen Muskel mit Botox zu infiltrieren, in der Hoffnung die Spannkraft ließe nach und der Hals mit Kopf säße dann wieder gerade auf dem Rumpf.

Voraussetzung für eine Behandlung

Allerdings wurde die Rechnung hier nicht mit dem „Wirt“ gemacht und die Fehlstellung nahm erneut zu. Dies zwang dann die Patientin häufig dazu, besonders bei Tisch oder in Gesellschaft, einen Schal um die Stirn zu schlingen und damit den Kopf gerade zu rücken.

So kam die Patientin zu mir.

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Der schiefe Hals und die Verhärtung des Sternocleidomastoideus (SCM) der linken Seite beeinträchtigte die Patientin sehr.

Was tun: Natürlich bestand eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) mit absteigender Kette, natürlich war der SCM li. massiv verdickt und erfüllte durch die Botox-Behandlung seinen Dienst nicht vollständig, die Gegenseite war verhärtet und führte zu einer Verkürzung der tiefen Halsmuskulatur. Das wiederum förderte eine Fehlfunktion der ersten bis zur vierten Rippe.

Ich machte der Patientin klar, dass sie sich erst die Brackets entfernen lassen sollte, und wenn das geschehen sei, würde ich die Behandlung übernehmen.

Osteopathie in Verbindung mit der MaRhyThe

Vier Wochen später erschien die Patientin erneut in der Praxis:
Es folgten osteopathische Behandlungen sowie zur Unterstützung – ohne wäre es gar nicht möglich gewesen – ebenso regelmäßige Behandlungen mit Matrix-Rhythmus -Therapie.

Bereits nach vier Wochen konnte man einen ersten Erfolg verbuchen, so dass die Patienten willens war, zweimal pro Woche in die Praxis zu kommen und das obwohl sie 45 km entfernt wohnte und somit jede Woche 180 km Fahrweg zurücklegte.

Zusätzliche Unterstützung mit der Homotoxikologie und Therapiepause

Das Geschehen stagnierte, deshalb wurde ein benachbarter Kollege von der Zunft der „Plastischen Chirurgen“ hinzugezogen. Die Auskunft aus der Chirurgie war nicht zufriedenstellend. Nach langer Diskussion wurde entschieden wie es weiter geht:

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Der Sternocleidomastoideus der linken Seite fast normalisiert, verbesserte Kopfhaltung.

Die amerikanische Patientin war bereit mit der bisherigen Therapie fortzufahren, insbesondere mit der Matrixtherapie. Zusätzlich infiltrierte ich in den Muskel eine Mischung aus LA, Bikarbonat und einigen homöopathischen Substanzen, mit der ich auch bei Muskelerkrankungen von Sportlern immer gute Erfolge hatte (Bei Übersäuerung durch permanente Spannung).

Auch dies schien zu einer Besserung beizutragen. Nach drei Monaten intensiver Therapie legten wir eine Pause ein, um dem Körper die Möglichkeit der Eigeninitiative zu überlassen.

Zufriedenstellendes Ergebnis nach sieben Monaten

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Die Kopfhaltung ist nach sieben Monaten sehr zufriedenstellend.

Nach der vierwöchigen Therapiepause sah man bei der Nachschau wohl die Verbesserung und Konsolidierung wie nach drei Monaten, allerdings nicht den Erfolg, den ich mir vorstellte. Also noch einmal die gleiche Prozedur. Die Patientin machte gerne mit, schließlich sprach auch der Bekanntenkreis von einer Besserung.

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Im Vergleich mit dem ersten Bild sieht man hier sehr gut, wie die Gesichtszüge, die Halsstellung sowie die Mundöffnung sich wieder normalisiert haben.

Nach weiteren drei Monaten war es fast zu einer Normalisierung gekommen. Die Abstände der Behandlung sind nun zweimal pro Monat. Frau H. macht zusätzlich nun Yoga und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Ohne MaRhyThe hätten wir dies nie so hingekriegt!

Zufriedene Patientin, zufriedene Behandler.

 

 

Matrix-Health-Partner-Rupert-Lebmeier-Portrait-01Autor: Dr. med. Rupert Lebmeier hat in Marburg und Homburg/Saar Medizin studiert und zahlreiche Zusatzqualifikationen und Diplome in den Bereichen Sportmedizin, Osteopathie, Ernährung und Naturheilverfahren und Homöopathie. Seit 1979 ist er niedergelassener Arzt. Nach 34jähriger Tätigkeit als Kassenarzt, davon 22 Jahre als Landarzt, führt er heute eine Privatpraxis für Integrative Medizin. Für Dr. Lebmeier ist Gesundheit ein Prozess. Funktionelle Erkrankungen können mit der Schulmedizin allein nicht behandelt werden, komplementäre Gebiete müssen erschlossen werden. Dem stellt er sich durch Aneignung von umfassendem Fachwissen, ständiger Bereitschaft dazuzulernen und zu forschen, immer mit dem Blick für wissenschaftliche Hintergründe.