Von Maria Frötschel, 22.12.2022

An meinem 25. Geburtstag landete ich mit einer Ellenbogenluxation und einer Radiusköpfchenfraktur erst einmal im Krankenhaus

Ich hatte schon sehr viel Pech. An meinem 25 Geburtstag landete ich mit einer Ellenbogenluxation und Radiusköpfchenfraktur im Krankenhaus anstatt beim geplanten Wochenendausflug. Beim Aufwärmen an der Boulder-Wand bin ich mehr gestürzt als abgesprungen. Die Route, die ich beim letzten Mal nicht geschafft hatte, wollte ich unbedingt durchziehen. Hochmut kommt vor dem Fall – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte sie geschafft, merkte, dass ich mich nicht mehr halten konnte und wollte abspringen. Ich fiel mehr als ich gesprungen bin, ziemlich unkontrolliert und landete seitlich auf meinem linken Arm. Wie aus dem Lehrbuch: gestreckter Ellenbogen, innenrotierter Arm, knack, gebrochen. Der erste Impuls: Arm gebrochen, Bekannten, mit dem ich auf den Trip gehen wollte angerufen, wir werden nicht wegfahren. Zweiter Impuls: meinen Kletterpartnern gesagt, sie sollen ein Foto machen.

Bereits im Krankenhaus begann ich mit der Matrix-Rhythmus-Therapie

Der Krankenwagen kam. Sanitäter und Notarzt gaben mir Schmerzmittel, da jetzt der Schmerz nach dem Schock einsetzte. Dann fuhren wir ins Krankenhaus. Einen Geistesblitz hatte ich jedoch noch an der Kletterhalle im Krankenwagen! Der Rucksack, den ich für meinen Ausflug gepackt und in meinem Auto hatte, der musste mit. Denn da war unter den Klamotten und dem Kulturbeutel auch mein Matrixmobil eingepackt.

In der Notaufnahme wurde ein Röntgenbild gemacht. Es war überaus deutlich erkennbar, dass da nichts so stehen sollte, wie es war. Und zu der Ellenbogenluxation noch eine Radiusköpfchenfraktur. Super… Ich wurde sediert, das ganze repositioniert und dann verbrachte ich eine Nacht im Krankenhaus. Das erste Mal übrigens. Und auch das erste Mal, dass ich mich „größer“ verletzt hatte und sogar etwas gebrochen war. „Schöner 25er Geburtstag…“

Das Röntgenbild zeigt das ganze Ausmaß: Ellenbogenluxation und Radiusköpfchenfraktur

Noch im Krankenhaus begann ich mit der Selbstbehandlung mit der Matrix-Rhythmus-Therapie

Keine Schmerzen – dank Matrix-Rhythmus-Therapie

Am Tag darauf wurde ein CT von dem Arm gemacht. Da die Schiene, die ich am Tag davor in der Notaufnahme nach dem Einrenken bekommen hatte, vergessen wurde abzumachen, sieht das Bild ein wenig „verstrahlt“ aus.

Die behandelnde Ärztin meinte dann anschließend zu mir, wenn das Knochenfragment weiter disloziert wäre, würde man das aber sehen. Also, ich wurde entlassen, sollte eine Orthese tragen, ein MRT machen lassen und mich nächste Woche nochmal vorstellen. Zu erwähnen ist bei meinem Aufenthalt im Krankenhaus, dass ich mir hier selbst die erste MaRhyThe-Behandlung verabreichte. Dazu nahm ich die mir die verordneten Schmerzmedikamente nicht, weil ich keine Schmerzen hatte. Für die Krankenpfleger war das natürlich unverständlich.

Der nächste Schock: muss doch operiert werden?

Am Montag holte ich mir die Orthese ab und konnte nun auf die Gipsschiene verzichten. Nun bestand meine Morgen-Routine für die nächsten 5 Wochen aus einer mindestens 30min Selbst-Therapie mit dem Matrixmobil. Manchmal auch zusätzlich am Abend.

Unerwartet bekam ich direkt am 5. Tag nach dem Unfall einen MRT-Termin, am 6. Tag war ich deshalb wieder in der Notaufnahme.

Nach dem MRT einige Tage nach meinem Unfall, riet man mir zur Operation. Ich holte eine Zweitmeinung ein

Hier sagten mir die Ärzte, es sehe so aus, als wäre das Knochenfragment schon so weit disloziert, dass man doch operieren sollte. Die vorläufige Diagnose: Ellenbogenluxation und Radiusköpfchen Fraktur Typ Mason-Typ- II-Fraktur, d.h. das Knochenfragment ist mehr als 2mm von der Bruchstelle disloziert/verschoben.

Jeden Tag mindestens 30 Minuten Selbstbehandlung MaRhyThe

Als Physiotherapeutin bin ich gut vernetzt. So sprach ich auch mit einem Freund, der als Assistenzarzt in der (Unfall-) Chirurgie tätig ist und wollte mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen. Die Ärztin legte mir ans Herz, dies ziemlich schnell zu tun. Da ich mit dem gebrochenen Arm ziemlich hilflos war, beschloss ich, erstmal zu meiner Familie zu fahren, mir dort eine Zweitmeinung einzuholen und wenn, dann auch dort operiert zu werden.

Ich hatte bis dato immer noch nur leichte Schmerzen und verzichtete auf Ibuprofen oder ähnliches. Ich nahm nur Calcium Phosphoricum C30 täglich ein, auf Empfehlung eines guten Familien Freundes, der Homöopath ist. In meinem Elternhaus angekommen wollte ich mich direkt um einen Termin bei einem Orthopäden/Chirurgen kümmern. Doch keine der drei möglichen Praxen konnte mich aufnehmen. Ich war sehr frustriert.

Ich entscheide mich gegen die Operation

Als ich registrierte, dass der frühestmögliche OP-Termin am 10. Tag nach dem Sturz sein sollte, entschied ich mich gegen eine Operation.

Am zehnten Tag ist die Entzündungsphase so weit abgeklungen, dass sich das Gewebe voll im Auf-/und Umbau befindet. Wenn man hier jetzt hineinschneidet, würde es wieder aufs Neue mit einer Entzündungsphase starten. Das hörte sich für mich zu lang an. Ich übernahm hier das Risiko und beruhigte mich, dass man auch später noch operieren konnte. In der ersten Woche war ich, zusätzlich zu meiner Matrix-Eigen-Therapie auch bei einer Osteopathin in Behandlung. Soweit die ersten sieben Tage.

Der weitere Verlauf Ellenbogenluxation und Radiusköpfchenfraktur

Der weitere Verlauf meiner Ellenbogenluxation und Radiusköpfchenfraktur war zufriedenstellend. Ich bewegte leicht und passiv, sowie in der Orthese auch achsengerecht. Die Schwellung und die blauen Flecken ließen nach, jedoch blieb eine Schwellung direkt im Gelenk noch einige Zeit erhalten. Nach 3 Wochen war ich wieder bei meinem Hausarzt, der mir eine Überweisung zu einer chirurgischen Praxis in meinem Wohnort sowie eine weitere Krankmeldung ausstellte. Den Termin bei diesem Chirurgen konnte ich erst in der 5. Woche ansetzen. Weil ich in der 4. Woche einen geplanten Urlaub mehr oder weniger antrat. Skifahren wollte ich, konnte dann allerdings nur auf der Hütte sitzen und neben den Pisten ein wenig spazieren gehen. Trotzdem war es für meinen „Zustand“ bestimmt nicht das schlechteste das System etwas zu fordern.

5 Wochen Post-Trauma: noch keine Extension möglich

Fünf Wochen nach meiner Ellenbogenluxation und Radiusköpfchenfraktur war immer noch keine volle Extension oder 0-Stellung möglich. Ich konnte nicht weiter als 25° Beugeposition strecken. Die Flexion/Beugung war bis 100° problemlos möglich. Mein Ziel war, die 0-Position der Streckung und in der Beugung so weit zu bekommen, so dass ich mit meiner linken Hand wieder meine linke Schulter berühren könnte. Der Chirurg machte in seiner Praxis nochmal ein Röntgenbild. Seiner Meinung nach hätte es schon gemacht werden sollen. Weil manchmal des Knochenfragment abbrechen und abrutschen kann. Er war aber auch der Meinung, jetzt wird nicht mehr operiert. Das Bild sah ganz gut aus, eine Kleine Stufe, am Gelenkflächenrand, aber die würde mich nicht einschränken. Nochmal krankgeschrieben, Orthese weg und Autofahren durfte ich wieder.

Nach 9 Wochen – ich klettere wieder – nur noch nicht in der Boulderhalle

Nach nochmal 3 Wochen war er begeistert: Ich konnte meinen Arm nun schon fast wieder durchstrecken und der Abstand von meiner Hand zu meiner Schulter betrug nur noch 1-2cm. Der Gelenkerguss wurde immer weniger. Nach 9 Wochen zuhause fing ich im Mai wieder das Arbeiten im Matrix Center an, konnte meinen Arm wieder Durchstrecken und meine Schulter anfassen. Seit dem klettere ich auch wieder – lasse den Boulder-Raum aber noch aus. Denn die Möglichkeit des Bodenkontaktes bei einem Sturz ist mir noch nicht geheuer. Meine Kraft fehlt hier noch und zudem blockiert mich mein Kopf auch etwas. Nichts, was man nicht wieder hinbekommt. Meine Ziele sind nun noch: Durch mentales und Fall-Training die Blockaden beim Klettern loszuwerden, Kraft wiederaufbauen (gerade bei Liegestützen, Planks und Dead Hangs) und links die Beweglichkeit in Richtung Ellenbogen-Hyperextension auszubauen, sodass rechts und links kein so starker Unterschied mehr zu sehen ist (Rechts Extension bis 20° ca.) – auch wenn das funktionell nicht relevant ist.

Zusammenfassung

Die Hypothese ist, zu den deutlich positiven Effekten der Matrix-Rhythmus-Therapie auf Schwellung und Schmerzen, dass sich bei einer Fraktur, das Knochenfragment durch die Entspannung der Weichteile wieder nah an die Bruchstelle anfügt. Anders gesagt, dass verspannte Weichteile ein Knochenfragment dislozieren, da sie an diesem ziehen.

Maria Frötschel beim Bouldern

Zusammenfassend: Glück im Unglück, dass ich das Matrixmobil dabei hatte und daran gedacht habe. Bis zur 6. Woche habe ich die morgendliche Matrix-Routine durchgezogen, Calcium Phosphoricum eingenommen. Ab der 5. Woche hatte ich Physiotherapie (2x 6er Rezept KG). Außerdem habe ich ab Woche 4 immer mal wieder Retterspitz-Umschläge für meinen Arm gemacht. Dazu jeden Tag passiv/assistiv und ab Woche 2/3 (immer steigernd) aktiv bewegt, soweit es mein Gelenk zugelassen hat. Schmerztabletten habe ich wirklich nur dann genommen, wenn der Arm auch tatsächlich wehgetan hat, was 3- oder 4-mal vorgekommen ist. Das Anwenden der Matrix-Rhythmus-Therapie ab dem 1. Posttraumatischen Tag hat meiner Meinung stark dazu beigetragen, dass mein Ellenbogen so gut verheilt ist bzw. noch heilt.

Stand Dezember 2022:

Ich klettere problemlos und trainiere mich langsam aber stetig in höhere Schwierigkeitsgrade. Die Boulderhalle meide ich nicht mehr, sondern habe hier wieder Vertrauen geschaffen, in Absprunghöhe ohne Sicherung zu klettern. Bei weiteren sportlichen Aktivitäten bin ich in Beweglichkeit und Kraft nicht mehr eingeschränkt. Vereinzelt gibt es Bewegungsmuster, die noch etwas unangenehm sind, wobei ich fairerweise ergänzen muss, dass, wenn hier noch leichte Schmerzen und kleine Probleme auftreten, es meist an der Geschwindigkeit und Hast mit der ich die Bewegung durchführe, liegt.

Weitere Veröffentlichung von Maria Frötschel:

Die Matrix-Rhythmus-Therapie nach Randoll in der Physiotherapie und manuellen Medizin – Bachelorarbeit

Veröffentlichungen zum Thema Fraktur:

Fraktur oberes Sprunggelenk

Bewegungseinschränkung nach Wirbelkörperfrakturen