Raus aus der Stressfalle – rein in die Entspannung

Am 25.04.2018 findet zum 5. Mal das von dem Physiotherapeuten und Gesundheitscoach Martin Tilsner jährlich ins Leben gerufene Unternehmensforum Gesundheit im Betrieb der Region Rhein-Neckar statt. Thema 2018: Digitale Balance statt digitaler Stress – was können Unternehmen tun, um Gesundheitslösungen bei fortlaufender Digitalisierung zu finden.

Ein Blick in unseren zukünftigen Arbeitsplatz

Datenbrillen, die virtuelle Konferenzen ermöglichen. Eine APP, die jeden Morgen einen anderen Arbeitsplatz zuweist. Kontrolle und Überwachung von Roboter-Kollegen. Berufs- und Privatleben verschwimmen zu einem „always-on“. Für einige Unternehmen ist dies schon teilweise Realität, unsere Arbeitswelt digitalisiert sich in immer schnelleren Schritten. 3D-Brillen, Service-Roboter und Drohnen werden bald überall Realität sein – so die Einschätzung von über 50 Prozent aller Unternehmen bei einer Umfrage auf der letzten CEBIT Messe.

Fortschreitende Digitalisierung gilt auch für den Gesundheitsmarkt. Krankenkassen entwickeln APPs zur digitalen Gesundheit, es gibt Online-Therapieprogramme, punktgenaue Schlüsselloch-Chirurgie, elektronische Hörprothesen – die Digitalisierung bringt eben nicht nur Gefahren sondern auch Nutzen, Effektivität, Erleichterung und Komfort.

Auswirkungen der Digitalisierung für Arbeitnehmer

Gehirnforscher Manfred Spitzer hat in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass Digitalisierung unsere Gesundheit bedroht. Auch in Studien der Krankenkassen sind gesundheitliche Gefahren Thema: Stress, Burn-out, Depressionen, Computersucht, Empathie-Verlust, Schlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen, Kopf-Nacken-Rückenschmerzen – werden hier am häufigsten genannt.

Um negativen Entwicklungen durch Informationsflut vorzubeugen, für mehr Zufriedenheit, Produktivität und Flow am Arbeitsplatz, müssen neue Strategien entwickelt werden.

Merkt man denn schon Auswirkungen der Digitalisierung in einer Physiotherapiepraxis?

Physiotherapeut und Gesundheitscoach Martin Tilsner hat ein Unternehmensforum für Gesundheit im Betrieb ins Leben gerufen. Ihm ist es wichtig, auch die positiven Seiten der Digitalisierung zu erkennen.

„Direkt noch nicht“, sagt Martin Tilsner, Physiotherapeut und Leiter der MT Physiowelt in Mosbach. „Doch der Begriff Stress fällt öfter. Man hat das Gefühl, es wird immer mehr. Mehr Updates, mehr Reglementierungen, mehr Veränderungen am PC Arbeitsplatz. Auf der anderen Seite – wenn ich selbst in Betrieben spreche, dann ist dort die Bereitschaft der Mitarbeiter größer über die Problematiken der Schulter-Nacken-Region zu sprechen.“

„In den Gesundheitsberichten der Krankenkassen kann man erkennen, dass Stressbelastungen gestiegen sind. Übrigens auch Atemwegserkrankungen, obwohl die Anzahl der Raucher rückläufig ist. Inwieweit hier Belastungen durch zum Beispiel Drucker und Veränderungen eine Rolle spielen, weiß ich nicht. Doch Stress verändert unsere Atmung, die Atmung wird oberflächlich“, führt Martin Tilsner aus. „Der Durchschnittsbürger ist momentan circa zwei Stunden am PC. Menschen, die mehr als zwei Stunden am PC sind, bei denen geht man davon aus, dass sie einen hohen Risikofaktor für Depression haben.“

Digitale Balance statt digitaler Stress

Als Martin Tilsner 2013 in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) und der IHK Rhein Neckar zum ersten Mal das Unternehmerforum ins Leben rief, gab es zwei Hauptmotive. Zum einen ein Forum für Unternehmen in der Region zu schaffen. Zum anderen über praktikable und umsetzbare Gesundheitslösungen zu informieren.

„Beide Ziele wurden mehr als erreicht“, sagt Martin Tilsner. „Im Schnitt kommen zu jedem Unternehmerforum 50 Teilnehmer. Sogar aus den Städten Heidelberg, Heilbronn oder Karlsruhe. Die überwiegende Mehrheit ist im Office tätig. Als Dienstleister, in der Stadtverwaltung, als Büromitarbeiter von Energiekonzernen und die zuständigen Mitarbeiter in der Personalabteilung oder im Gesundheitszirkel der Betriebe.“

Unternehmen und Mitarbeiter müssen über praktikable und umsetzbare Gesundheitslösungen informiert werden.

Für das andere Ziel, Gesundheitslösungen zu finden, und nicht über Krankheit zu reden, dafür machen die beteiligten Kooperationspartner auch selbst viel.

Was kann ich direkt am Arbeitsplatz machen?

Es gelingt ihnen jedes Jahr einen Hauptreferenten zu gewinnen. Dieses Mal ist es Frau Ulrike Stöckle von der Agentur für nachhaltige Kommunikation. Frau Stöckle ist europaweit gefragte Referentin zum Thema Digital Detox: Wie gelingen uns Wege aus der ständigen Erreichbarkeit hin zu mehr Digitaler Balance, ein Seminar, das für jeden Einzelnen von uns interessant ist. Sie zeigt aber auch Personalverantwortlichen in Unternehmen, wie sie Strategien entwickeln können um negativen Entwicklungen durch Informationsflut vorzubeugen, dafür mehr Zufriedenheit, Produktivität und Flow am Arbeitsplatz erreichen können.

Wir sind selbst gefragt etwas für unsere Digitale Balance zu tun!

„Das ist schon sehr attraktiv für die Teilnehmer so eine großartige Referentin zu haben“, erzählt Martin Tilsner. „Und dann ist natürlich noch die Techniker Krankenkasse mit einem Vortrag dabei. Johanna Roquette referiert zum Thema Digitaler Gesundheitscoach.“

Best practise Beispiel für Unternehmen von der MT Physiowelt

Martin Tilsner hat für seinen praktischen Teil einen Bericht aus der Praxis für die Praxis. Dazu hat er im Vorfeld mit seinen Mitarbeitern zweimal das praktische Konzept am eigenen Unternehmen MT-Physiowelt durchgespielt.

„Beim ersten Termin habe ich vorgestellt: Was hat sich in unserer Praxis digital verändert? Was haben wir daraus für einen Nutzen gewonnen?“

Denn das ist in seinen Augen sehr wichtig. Nicht immer nur den Schrecken auf die Digitalisierung legen, sondern erkennen, was sinnvoll ist: „Wenn man die Wirkung und die Nebenwirkungen kennt, dann kann man agieren. Immer wieder inneren Ausgleich und Entspannung schaffen.“

Grundrhythmen für den inneren Ausgleich und die Entspannung

Entspannung ist der Schlüssel, deshalb referiert Martin Tilsner über Grundrhythmen und warum die so wichtig für unsere Entspannung sind.

„Welche Grundrhythmen haben wir im Gehirn durch die Geburt – ist dabei eine wichtige Frage. Denn diese Grundrhythmen werden bei einseitiger Computerarbeit reduziert. Deshalb geht es bei den Übungen darum, dass wir diese Rhythmen wieder aktivieren, um somit einen Ausgleich zu finden.“

Dann haben er und sein gesamtes Team gemeinsam Übungen und Trainingskonzepte erarbeitet. Die Trainer für den Trainingsbereich, die Physios für den Physiotherapiebereich.

Bei der Grundübung Vier-Füssler werden unsere ältesten, erstbenutzten Muskeln aktiviert.

„Gemeinsam ist den Übungen, dass sie alle in das physiologische Muster der Grundrhythmen hineinarbeiten. Es sind Grundübungen, die aus der Neurophysiologie kommen, es ist eine Vagus-Meditation dabei, eine Vier-Füßler-Übung bei der unsere ältesten, weil erstbenutzten Muskeln aktiviert werden. Die Physios machen etwas aus der Rückenlage zum Aufrichten und Strecken und sprechen dabei die aufzurichtende Muskelkette mit allen Synergisten an. Ich selbst stelle eine Übung für Auge und Kehlkopf vor, sowie in welche Bückposition wir gehen können, um den Vagus Nerv und somit die Entspannung zu fördern. Und natürlich stelle ich auch die Matrix-Rhythmus-Therapie vor. Es ist kein Zufall, dass diese Therapie genau in diesem Entspannungsfrequenzbereich der Grundrhythmen arbeitet.“

Informieren über Möglichkeiten, die noch nicht so bekannt sind

„Wenn ich selbst in Firmen als Gesundheitscoach gehe, dann gibt es zu einem Vortrag auch immer ein Skript, sowie Übungen, die gleich umsetzbar sind. Mir ist dieser praktische Ansatz wichtig. Gesundheitslösungen zu finden, heißt für mich aktiv sein. Denn durch die digitale Entwicklung gibt es auch neue Möglichkeiten, die noch nicht so bekannt sind. Die Vagus-Meditation und die Matrix-Rhythmus-Therapie, die gehören dazu. Ich möchte informieren, was kann ich selber alles tun, um in den Vagus zu kommen.“

Entspannung ist der Schlüssel. Martin Tilsner referiert über Grundrhythmen und warum die so wichtig für unsere Entspannung sind. Zu seinen Vorträgen gibt es auch immer ein Skript, sowie Übungen, die gleich umsetzbar sind!

Beim Unternehmertag Digitale Balance statt digitaler Stress sind genau diese Informationen Programm. Informieren Sie sich, was Sie im Rahmen eines Kurses machen können. Was Sie direkt an Ihrem Arbeitsplatz umsetzen können. Was kann der Arbeitgeber als Initialzündung tun. Wie kann eine Physiotherapiepraxis unterstützend und präventiv begleiten.

„Wir sind digital angekommen“, sagt Martin Tilsner. Dabei ist nicht nur die Krankenkasse zuständig, wir sind selbst gefragt etwas für unsere Digitale Balance zu tun. „Ich nutze privat mein Smartphone. Was kann ich auch privat investieren für meine Gesundheit.“

Ein spannender Diskurs. Anmeldung und mehr Information: IHK Rhein-Neckar Digitale Balance statt digitaler Stress, am 25.04.2018, 13:30 bis circa 17:30