Akute Adduktorenzerrung bei einem Fußballer

Von Renate Jablonski

Der 18-jährige Fußballer kam zu mir Montag abend in die Praxis mit einer Adduktorenzerrung links. Während dem Fußballspiel am Sonntag, hatte er sich die Leistenzerrung zugezogen. Beim Training am Montag hatte er noch teilgenommen, doch die Schmerzen wurden immer stärker. Jetzt fiel ihm sogar normales Gehen schwer.

Beim nächsten Spiel dabei sein

Seine Bitte an mich: „Schnell Schmerzen lösen, bald wieder beschwerdefrei trainieren, beim nächsten Spiel dabei sein.“

In meiner Praxis behandle ich viele Sportverletzungen. Zudem kenne ich als Sportlerin auch aus eigener Erfahrung, die Motivation eines Sportlers nach einer Verletzung.

Verdacht auf Adduktorenzerrung erhärtet sich

Bei der Palpation des linken Oberschenkels stellte ich bei meinem Patienten einen adduktorenbezogenen Leistenschmerz fest. Widerstandstests in Adduktion und eine Dehnungsprovokation waren ebenso schmerzhaft.

Einer der Gründe für eine Adduktorenzerrung ist eine plötzliche Grätsche beim Fußball. Aber auch Eishockey-Spieler, Hürdenläufer, Skifahrer und Leistungssportler mit intensivem Beintraining sind betroffen
Einer der Gründe für eine Adduktorenzerrung ist eine plötzliche Grätsche beim Fußball. Aber auch Eishockey-Spieler, Hürdenläufer, Skifahrer und Leistungssportler mit intensivem Beintraining sind betroffen

Die Leistenzerrung oder Adduktorenzerrung ist eine typische Verletzung bei Fußballern, die immer wieder auftritt. Der Physiotherapeut Philipp Hausser berichtete in der Physiopraxis 10/17 über die Adduktorenzerrung, ihre Diagnose, den Behandlungsaufbau und Übungen für Patienten. Er zitiert in seinem Fachartikel dabei auch den Orthopäden und Sportmediziner Dr.med. Müller-Wohlfahrt. Dieser bezeichnet die Adduktorenzerrung als „funktionelle bzw. neuromuskuläre Muskelläsion ohne strukturellen Schaden.“ Zudem weist er daraufhin: „Der Patient muss beschwerdefrei sein, um in den Sport zurückzukehren, damit kein struktureller Schaden entsteht”.

Interessierte Kollegen finden den gesamten Artikel von Philipp Hausser beim Thieme Verlag unter folgendem Link: Adduktorenzerrung – Lädierte Hinzieher.

Mein Behandlungsplan

Klar stellte sich mir die Frage, wie löse ich die Schmerzen des jungen Fußballers schnellstmöglich und rege den Stoffwechsel an, damit die gestörte Muskulatur wieder gut arbeiten kann.

Auch Dr. med. Müller-Wohlfahrt rät ab dem 1. Tag Stoffwechselanregung und Schmerzlinderung – bei ihm mit Elektrotherapie.

Ich entschied mich für die Matrix-Rhythmus-Therapie und behandelte den Fußballer dreißig Minuten im Adduktorenbereich links des medialen Oberschenkels. Anfangs beginnend im Gewebe außen herum, dann am festen Adduktorenstrang (M.adductor longus und add.magnus) bis zur Leiste.

Danach war eine deutliche Besserung erkennbar. Am nächsten Morgen war der Muskel des Patienten frei von Schmerzen.

Mit der Matrix-Rhythmus-Therapie wird die Muskulatur sanft, tiefenwirksam und naturkonform wieder angeregt. Durch die verbesserte Versorgung und Entsorgung der Zellen, können diese ihre Aufgabe wieder erfüllen. Die Selbstheilung wird sehr schnell aktiviert. Der Patient spürt sofort eine Erleichterung – und in diesem Fall war er schon am nächsten Tag beschwerdefrei. Deshalb ist die Matrix-Rhythmus-Therapie für mich die erste Wahl bei einer Adduktorenzerrung.

Autor: Renate Jablonski ist Physiotherapeutin und Heilpraktikerin. Ihre Praxis Physiotherapie mit Weitblick ist in Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz. Einer ihrer Praxisschwerpunkte sind unter anderem Sportverletzungen. Überlastete Muskeln nach einem Spiel bei Fußballern, Tennis-Ellenbogen oder Schulterverletzungen sind Praxis-Alltag. Die Matrix-Rhythmus-Therapie kombiniert sie dabei erfolgreich mit Manueller Therapie, Osteopathie oder Vojta Therapie. Mehr zu Renate Jablonski