Hilfe zur Selbsthilfe – das Physiotherapie Team Krugmann in Eigeltingen
In Eigeltingen, in einer ehemaligen Scheune, finden Hilfesuchende geballtes Expertenwissen. Insgesamt zehn Therapeuten arbeiten hier.
Aus den Gebieten der Physiotherapie, Osteopathie, Feldenkrais und dem Coaching decken sie verschiedenste Schwerpunkte ab. Dazu kommt der Bereich Fitness, Wellness und Prävention. Von der Akupunktmassage über die kraniofaziale Orthopädie, medizinisches Yoga, Fuß- und Ohrreflexzonenbehandlung, MobiconceptUtaKrugmann®, Matrix-Rhythmus-Therapie, Entspannungspädagogik – alles unter einem Dach in Eigeltingen.
Das interdisziplinäre Team Krugmann befruchtet sich gegenseitig und ist darüber hinaus so gut vernetzt, dass ein Hilfesuchender auch zu einer anderen Spezialpraxis geschickt wird – wenn es notwendig ist. Engagiert ist die Praxis auch beim ganzheitlichen Arbeitskreis Bodensee und in der Gesundheitsbewegung Hilfe zur Selbsthilfe Living our Health.
Ansprechpartner für Menschen
„Die meisten Leute kommen erstmals mit einer Verordnung für Physiotherapie zu uns“ erzählt Uta Krugmann, die Leiterin der Praxis. „Da wir uns als Ansprechpartner für die zu uns kommenden Menschen verstehen, ergibt sich daraus oft weiterführende Hilfe, in Form einer Beratung oder einer Verordnungs-Ergänzung. Das kann eine andere Behandlungsform sein, bei uns oder in anderen Gesundheitsbereichen, eine Umstellung im Alltag oder idealerweise die geeignete Selbsthilfe. “
„Viele Stammkunden haben wir“, erzählt sie, „nach fast 40 Jahren schon generationsübergreifend.“
Kein Wunder, bei diesem Angebot. Zudem werden die therapeutischen Lösungsansätze möglichst am persönlichen Bedarf des Hilfesuchenden ausgerichtet. Frau Krugmann selbst, die auch eine Ausbildung zum GGW-Physiocoach hat und momentan noch ein Studium der motorischen Neurorehabilitation absolviert, ist vorwiegend beratend und analysierend tätig. Die Menschen kommen dafür zumeist auf Empfehlung. Und das nicht nur aus Eigeltingen selbst und der näheren Umgebung, sondern sie sind überregional zuhause.
Meniskus ist nicht gleich Meniskus
„Zwei Patienten haben nie den gleichen Bedarf, auch wenn sie die gleiche Diagnose wie zum Beispiel Meniskus bekommen haben, denn sie haben schon völlig verschiedene medizinische Biographien.
Darum passt auch die Matrix-Rhythmus-Therapie so gut zu uns“, sagt sie, von der sie sich im Übrigen wünscht, dass sie viel mehr ins Bewusstsein der Menschen rückt. „Es geht nicht nur um den Meniskus. Es ist nicht nur die Zelle, die Struktur. Das ganze funktionelle System ist betroffen. Die individuelle Ordnung muss wieder ermöglicht werden.“
Was zum richtigen Zeitpunkt mit wenig Aufwand viel bewirkt
Die Matrix-Rhythmus-Therapie hat sie im Rahmen der kraniofazialen Orthopädie kennengelernt und schon beim ersten Mal Ausprobieren entdeckt, was für ein großes Potenzial in der Therapie steckt.
„Über die Arbeit mit den Menschen wird man ja selbst immer neugieriger. Und die eigene Neugier treibt einen dann immer weiter voran. Mit der Matrix-Rhythmus-Therapie kann man Regulations- und Ordnungsprozesse einschwingen.“ Und dafür gibt sie auch Beispiele.
Beispiele für die MaRhyThe: Grippe, Hexenschuss, Morbus Bechterew
Es ist bezeichnend für sie und Ihr Team, dass sie die MaRhyThe nicht nur bei einem bestimmten Symptom einsetzen, sondern oft auch in Kombination mit anderen Therapieformen.
„Eine Kollegin kombiniert beispielsweise mit Ganzaufhängungen im Schlingentisch, damit der erwirkte größere Bewegungsspielraum gleich zur Beweglichkeitserfahrung genutzt werden kann.“
„Als die letzte Erkältungswelle einfach nicht mehr aufhörte, habe ich in unserer Praxis einen Aushang für die Matrix-Rhythmus-Therapie gemacht. Denn die muskuläre Verspannung nach der langen Husterei war bei den Betroffenen so groß und das Gewebe in Folge so verschlackt- es war kein Wunder, dass die Leute das nicht mehr loswurden. Nach nur einer Behandlung in Kombination mit Atemübungen ging es ihnen deutlich besser. Nur wenige brauchten überhaupt eine zweite Behandlung.“
„Ich bin auch in der TCM ausgebildet, kenne die energetischen Zusammenhänge Organe und Muskulatur aus der Kinesiologie und weiß daher genau, wo es zur Gesundung nach grippalen Infekten vor allem Unterstützung braucht, um Ausleitung zu aktivieren. Optimal ist es, ergänzend zu den üblichen Maßnahmen den Müll und die Schlacken aus den Zellen zu mobilisieren, den Abtransport überhaupt zu ermöglichen.“
Sie erzählt aber auch von einem aktuellen Beispiel. „Ein Patient, der beim Möbel rücken die Hexe erwischt hatte, und bei uns zur Physiotherapie war, fragte mich was kann man noch tun? Die Behandlung und die Übungen bringen kurzfristig Erleichterung , Eure Tipps zur Selbsthilfe für zuhause habe ich alle befolgt, aber es muss einfach schneller gehen.“
Der Patient hatte am nächsten Tag einen wichtigen beruflichen Termin, musste schnell funktionsfähig sein – und ging nach einer Stunde intensiver MaRhyThe-Behandlung gerade und erleichtert aus der Praxis. Das Kombinations-Ergebnis war anhaltend.
Ein Bechterew Patient, der erste, den sie in der Praxis mit der MaRhyThe behandelte, kommt dagegen immer noch, vierzehntägig.
Tipps gehören zum Grundverständnis
„Oder noch ein aktuelles Beispiel der verstauchte Knöchel“, erzählt sie. „Ein Patient hatte damit schon ein Jahr herumlaboriert und es wurde einfach nicht besser.“ Diesem Patienten hat sie die Fußsohlen beidseits mit der Matrix-Rhythmus-Therapie entkrampft und der verstauchte Knöchel gab Ruhe.
„Wenn in der Anamnese nichts dagegen spricht, erreicht man mit der MaRhyThe schnell viel. Ob die Reaktion, wie im obigen Fall über einen Einfluss auf die Muskulatur, die Fascien, das Nervensystem, die Durchblutung, die Reflexzonen, Meridiane oder was auch immer gelingt…es ist einen Versuch wert.“
„Wenn wir zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Methode in der passenden Dosierung einwirken, dann kann man mit wenig Aufwand viel bewirken, “ sagt sie und vergleicht die achtsame Arbeit mit ihren Patienten mit der achtsamen Arbeit im ihrem Garten.
Der Patient ist Teil des Teams
Zum Grundverständnis von Frau Uta Krugmann und ihren Kollegen gehört, dass der Patient Teil des Teams ist.
„Was ist ihr Nahziel, und was ist Ihr Fernziel fragen wir immer“, erzählt sie. „Wenn der Patient dann sagt, er will als erstes seine Schmerzen loswerden, dann wissen wir schon einmal, wo wir anfangen sollen, auch wenn wir natürlich bei Behandlungen auf ärztliche Verordnung hin gesetzliche Vorgaben einzuhalten haben.“
Auch in unserer Abteilung Fitness, Wellness, Prävention gibt es ganz unterschiedliche Klienten. Die einen wollen nur eine schnelle Reparatur und fertig. „Das ist doch auch in Ordnung“, sagt sie.
Hier kommt manchmal die MaRhyThe als alleinige Maßnahme zum Einsatz. Andere, vor allem Menschen, die schon länger an einer Funktionsstörung laborieren, wollen der Sache nachhaltig auf den Grund gehen. Da setzen wir die MaRhyThe ergänzend ein. Und eines ist immer klar: Unsere Arbeit ergänzt die Arbeit des Arztes und ersetzt diese nicht.
„Es ist nicht immer für jeden und alles die richtige Zeit“, erzählt sie. „Aber eines ist gewiss: der Patient selber ist entscheidend am Weg beteiligt. Ich unterstütze ihn dabei, indem ich ihn auch umfassend informiere: Was gibt’s, welche Möglichkeiten hat‘s, was ist für ihn sinnvoll, warum und wann.“
Ganzheitlich orientierte Rehabilitation und Prävention
Und das macht ihr Freude, das ist das, was sie motiviert. Und was ist das Geheimnis wie sie das Richtige, das was sinnvoll ist, herausfindet?
„Ich höre lange aufmerksam zu und lege mich nicht gleich fest. Das Bild ergibt sich langsam aus vielen Mosaiksteinchen. Ich schaue mir das Problem durch die verschiedensten Brillen an, aus allen mir möglichen Blickwinkeln.
Wenn dann eine Behandlung erfolgt, mache ich die so, wie ich sie selber gerne hätte, auf mich persönlich zugeschnitten. Das Procedere ergibt sich immer nur gemeinsam:
Ich ermögliche durch meinen Einsatz den Heilprozess. Der Patient muss aber mithelfen. Denn die korrigierte Funktion muss erworben werden. Sie muss zu seiner Bewegung werden. Er muss sie passiv und aktiv erfahren und dann aktiv üben, damit sie die seine wird. Dafür ist wichtig, dass ich auch auf den Patienten und seine Bedenken hören.“
„Wenn ein Patient sich beispielsweise sorgt“, erzählt sie, „dass das Ergebnis der Schulterbehandlung nicht anhält, dann schicken wir ihn erst einmal eine halbe Stunde spazieren. Wir lassen die Behandlung wirken. Und nach der halben Stunde testen wir noch einmal nach. Wenn es sich dann als notwendig erweist, kommt zur begleitenden Unterstützung eventuell noch ein Tape dazu. Diese wenigen Minuten extra lassen sich immer aufbringen.“
Ganzheitlich orientierte, motorische Rehabilitation und Prävention ist das, was die Patienten in Eigeltingen auf Wunsch angeboten bekommen. Ordnungs- und Regulationsprozesse sind nur nachhaltig zu erreichen, wenn man sie, bei welcher Diagnose auch immer, durch individuelles Vorgehen in Gang setzt- ermöglicht.
So gesehen ist eben Meniskus nicht einfach gleich Meniskus.