„So gründlich bin ich noch nie untersucht worden!“

„Menschen werden meist nur funktionell nach den Diagnoseschlüssel ICD-10 eingeteilt“, erzählt Dorothee Nuthmann. „Ich kann aber einen Patienten nicht ‚allgemein‘ behandeln, ich kann eben nicht sagen, ich behandle mal schnell „die Galle auf Zimmer 7“ oder die „Frozen Shoulder“ ich muss ihn ‚individuell‘ untersuchen und behandeln. Man kann so einen Diagnoseschlüssel vergleichen mit Obst. Meinen Sie jetzt Äpfel oder Birnen oder Pflaumen? Das muss ich als Erstes herausfinden. Und wenn es dann Äpfel sind, da gibt es dann ja auch die Unterscheidung ist es ein Cox oder Braeburn oder Gravenstein.“ Man merkt Dorothee Nuthmann an, dass sie das richtig aufregt. „So gründlich bin ich noch nie untersucht worden!“, so etwas hören wir immer wieder in unserer Praxis.

Die genaue Diagnose steht bei Dorothee Nuthmann im Mittelpunkt

Dorothee Nuthmann ist eine Filigranarbeiterin, so hat sie ein Arzt genannt. „Die Diagnose steht im Mittelpunkt“, sagt sie. „Empathie gehört auch dazu, keine Frage. Ich brauche noch dazu Palpationsfähigkeiten und viele verschiedene Techniken.

Es gibt viele Gründe – seelische, geistige und körperliche Gründe – warum ein Mensch aus der Mitte gebracht worden ist.“ Und für diese Befundung nimmt sie sich Zeit – auch außerhalb der Behandlung. „Freitagnachmittag spreche ich oft mit meinen Mitarbeiterinnen Patientenfälle durch. Wie ist die Anamnese? Was passt nicht zu der ursprünglich gestellten Diagnose? Wie ist der Verlauf der Erkrankung? Wie ist der Fortschritt?“

Palpation und die Rückmeldung des Gewebes, seine Schwingungsfähigkeit, sind wichtige Instrumente zur Diagnose
Palpation und die Rückmeldung des Gewebes über seine Schwingungsfähigkeit sind wichtige Instrumente zur Diagnose

Fälle miteinander diskutieren, auch fachübergreifend, das geschieht auch in dem Integrativen Diagnostik- und Therapiezentrum, wo ihre Praxis untergebracht ist. „Jeden Tag treffen wir uns zur Kaffeekonferenz. Dabei diskutieren wir Patientenfälle – und lernen und profitieren von der Erfahrung des Einzelnen.“

Und davon profitiert besonders der Patient. Und das spricht sich im positiven Sinn sehr weit herum. Sogar aus Mallorca, Süddeutschland, Schweiz und Dänemark kommen die Patienten.

Der Mensch als Individuum

Dazu passt, dass Frau Nuthmann ein ausgesprochenes Interesse am philosophischen Menschenbild hat. Sei es die Farbenlehre von Goethe, die Meridiantherapie von Christel Heidemann oder die anthroposophische Lehre von Rudolf Steiner – ganz genau hinter die Kulissen zu blicken, den Patienten im Gesamten zu verstehen, das ist ihr Anliegen.

„Deshalb war ich auch begeistert, als ich Dr. Randoll das erste Mal getroffen hab. Begeistert von seiner Anschauung, wie er über Gesundheit und Krankheit denkt. Wie breit er interessiert ist. Was die Matrix-Rhythmus-Therapie betrifft – da war ich erstmal skeptisch.“

Der erste Fall von Dorothee Nuthmann: Kieferfehlstellung und Tinnitus

Doch der erste Fall hat ihr keine Ruhe gelassen, ihr Interesse war geweckt. „Es handelte sich um eine Kieferfehlstellung mit Ohrgeräuschen und Tinnitus, die erfolgreich behandelt wurde. Und wie das dann immer so ist, dann fielen mir noch andere Gesetzmäßigkeiten auf. Skeptisch war ich auch erstmal mit dem Gerät. Und teuer war es auch. Ich habe das Seminar gemacht und ein halbes Jahr „gebrütet“. Dann bin ich mit nach Ischia gefahren zum Matrix Workshop. Ich wollte mehr wissen. Ich wollte das Gerät noch nicht kaufen. Doch dann hatte ich es in der Hand, und damit hing ich am Haken.“ Sie lacht. „Das war im Jahr 2006.“

Am meisten lernt man durch Misserfolge

Jana Nienkemper und Dorothee Nuthmann bei der Fortbildung auf Ischia.
Jana Nienkemper(links) und Dorothee Nuthmann(rechts) haben zuletzt zusammen mit Gabriele Ludwig die praktischen Übungen bei dem dem 20. internationalen Matrix-Workshop geleitet (Ischia, September 2016).

Im Jahre 2008, zum nächsten Matrix Kongress auf Ischia, war sie bereits als Referentin eingeladen, seit 2009 unterrichtet Dorothee Nuthmann auch die Matrix-Rhythmus-Therapie und war seitdem bei den Matrix Kongressen in praktischer Leitung dabei. Zuletzt zusammen mit ihren beiden Mitarbeiterinnen, Jana Nienkemper und Gabriele Ludwig.

„Fragen stellen, nicht nachlassen, genau wissen wollen warum“, erzählt Dorothee Nuthmann, das ist ihre Motivation, sie will immer wissen warum, wie etwas funktioniert. „Ich habe Dr. Randoll immer wieder gefragt, gerade wenn mal etwas nicht funktioniert hat. Durch Misserfolge lernt man am meisten. Sie stellen aber gute Fragen, hat er zu mir gesagt, und dann haben wir diskutiert, Fälle besprochen.“

Endstation: Austherapiert!

Insbesondere gilt das für Schmerzpatienten, die schon eine ganze Odyssee an Ärzten und Therapien hinter sich gebracht haben, und als „austherapiert“ gelten. „Sie sind nicht überdiagnostiziert, und wir sollen jetzt herausfinden, wo das Problem liegt.“

Man merkt Dorothee Nuthmann an, dass es aber auch genau das ist, was sie auszeichnet. Ob sie von High End Schmerzpatienten spricht oder von peripheren Neuropathien, oder von den Leitbahnen im menschlichen Körper, ihre Augen leuchten, sie will immer weiterlernen und ein Aufgeben gibt es für sie nicht. Auch wenn sie viele Kassen-Patienten nur dreißig Minuten mit der Matrix-Rhythmus-Therapie behandeln kann, seit 2006 nimmt sie das Matrixmobil jeden Tag viele Male zur Hand – mit ein Grund warum sie auch in dreißig Minuten erfolgreich ist.

Sie will begeistern. Und überzeugen. So wie dieses Feedback ihrer Patientin: „Ich bin traurig und froh zugleich. Traurig, dass ich Sie jetzt erst gefunden habe – und froh, dass ich Sie gefunden habe.“

Mehr von Dorothee Nuthmann lesen Sie hier: Den Patienten mit ins Boot nehmen