Multiple Sklerose: Eine Diagnose – tausend Möglichkeiten

Interview mit Ines Geier, 22.07.2014

Die Diagnose Multiple Sklerose zieht einem den Boden weg

Am Anfang war es natürlich ein Schock. Ich wurde wegen damals für mich lapidarer Beschwerden – mein Arm kribbelte dauernd –  zu einer Kernspin-Tomografie geschickt. Als ich den Radiologen fragte, ob er denn was gefunden hätte, meinte er nur: „Sieht nach Multiple Sklerose aus. Kann man leider nichts dagegen machen.  Aber es gibt ja heutzutage gute Elektro-Rollstühle.“ Ich war 21 Jahre alt, hatte grade mein Abitur gemacht, wollte die Welt entdecken, ins Ausland gehen. An dem Tag zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Das Schulmedizin-Karussell fing an, sich zu drehen.

Neurologen. Psychiater, Psychologen, Orthopäden und Pharmaindustrie bestimmten von nun an mein Leben. Man riet mir zur Spritzen-Therapie. Das erste Mittel vertrug ich gar nicht und auch beim zweiten wehrte sich mein Körper (oder meine Seele?). Das Zeug wollte einfach nicht ins Gewebe. Es brannte, schmerzte, es bildeten sich Nekrosen. Ich wollte nicht mehr, wurde fast depressiv.

Gott sei Dank traf ich aber unter den Ärzten auch Menschen. Die meisten sind leider – und das sage ich jetzt mal ganz bewusst so plakativ – Mechaniker, Handwerker und Theoretiker. Den Blick für das große Ganze, für das Wunder Mensch in seiner Vollkommenheit und seinem perfekt ausgeklügeltem System haben sie verloren oder nie gehabt. Wenn man hochsensibel ist wie ich, und jede Information sofort somatisiert und hinterfragt, dann hat man damit natürlich ein Problem.

Nach nur zwanzig Minuten Behandlung wieder ein Gefühl im Bein

TCM-Klinik Kötzting: Erste Deutsche Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin
TCM-Klinik Kötzting: Erste Deutsche Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin

Ich wollte selbst wissen, was bei der Krankheit Multiple Sklerose los ist und las sehr viel. Und ich hatte Glück. Ich fand die richtigen Bücher, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit. Einer davon war mein Psychiater in München, der auch TCM-Arzt ist und mir die  TCM-Klinik in Bad Kötzting empfahl.

Und da begegnete ich der Matrix-Rhythmus-Therapie. Mir ging es zu dem Zeitpunkt ziemlich schlecht, ein Bein fühlte ich gar nicht, meine „Gehstrecke“, wie die Fachleute es nennen, betrug grade mal zweihundert Meter. „Irreversibel“, „Kannst froh sein, wenn es nicht schnell schlechter wird“, „Besser wird’s auf keinen Fall“, so unglaubliche Sachen
hatten mir diverse Schulmediziner mit auf den Weg gegeben. Pauschal, vorschnell, gut gemeint, um „mir keine falschen Hoffnungen zu machen.“ Und plötzlich – nach nur zwanzig Minuten Behandlung mit dem Matrixmobil – war da plötzlich wieder Gefühl! Ich konnte es nicht glauben. Ich spürte mein Bein!

Ines Geier mit Dr. Randoll in Matrix-Center München
Ines Geier mit Dr. Randoll in Matrix-Center München

Danach bekam ich die nächsten vier Wochen jeden Tag die Matrix-Rhythmus-Therapie und es wurde immer besser. Ich wollte mehr. Nach dem Klinikaufenthalt habe ich mir eine Therapeutin in München gesucht, die dann den Kontakt zu Dr. Randoll in die Praxis hergestellt hat. Ihm kann ich nicht genug danken. Ich durfte an seinem Seminar in München teilnehmen und als ich ihm dort erzählte, dass ich nicht mehr normal und ohne Katheter auf die Toilette gehen kann, wollte er sich das gleich anschauen. Er hat mich direkt beim Seminar behandelt und schon nach kurzer Zeit musste ich unterbrechen. Weil ich auf die Toilette musste. Spontan und ohne Hilfsmittel konnte ich meine Blase entleeren. Für mich ein kleines Wunder.

Und Fahrradfahren geht doch!

Eine andere Impulsgeberin auf meinem Heilungsweg, der ich auch nicht genug danken kann, war  meine Physiotherapeutin aus der Münchner MS-Ambulanz in Haar. Und zwar weil sie ganz genau hingeschaut hat, weil sie mir ohne Diagnose- Stempel Multiple Sklerose begegnete. Ich schaffte es damals nicht, auf mein Fahrrad aufzusteigen, weil ich mein Bein nicht über die Querstange meines Mountainbikes brachte. Zumindest dachte ich das. Und kein Arzt widersprach mir. „Das ist eben jetzt so. Teil deiner Krankheit. Kann schon sein, dass Du das Bein nicht mehr so hoch heben kannst. Und außerdem: Mountainbike ist für Dich ja sowieso nichts mehr. Vergiss das mal.“ Sie wussten nicht, dass Mountainbike über fünf Jahre mein Leben gewesen war, ich fast jedes Wochenende auf Rennen unterwegs war.

Meine Physiotherapeutin dagegen hatte nachgefragt, sie wusste, was es mir bedeutet, zu radeln und wollte sehen wie ich aufsteige. Sie stellte mich vor ein Ergometer in ihren Behandlungsräumen und sagte: „Zeig mir mal, wie du das machst.“ Und dann: „So kommt kein Mensch auf ein Radl. Du stehst ja viel zu nah dran! Du hast Angst, dass Du umkippst. Aber so würde jeder umfallen.“ Und sie hatte Recht. Ich hatte solche Angst zu stürzen – eben weil ich schon so oft hingefallen war – dass ich mir ein komplett falsches Bewegungsmuster antrainiert hatte. Nicht nur beim Radeln, sondern auch beim Laufen, Treppensteigen, Hüpfen und Springen. Doch es war alles da, mein Körper erinnerte sich mit ihrer Hilfe daran und nach und nach lernte ich alles wieder. Das war sozusagen motorische Angsttherapie, ein sanftes Rückbesinnen auf Bekanntes, Heiles, Gesundes.

Immer mit der Angst im Nacken vor einem neuen Schub

2011 wurde ich schließlich schwanger. Ein Wunschkind und eine völlig unproblematische Schwangerschaft. Die Geburt meisterte ich zusammen mit zwei Hebammen bei mir zu Hause. Ich wollte aufgrund meiner vielen negativen Erfahrungen mit Ärzten nicht in einem Krankenhaus entbinden und vertraute auf die Natur. Es war ein wunderschönes und auch sehr humorvolles Zur-Welt-Bringen eines kleinen gesunden Mädchens.

Und doch, war da der Gedanke an einen Schub. Denn wieder hatten mir Schulmediziner gesagt, ich sollte damit rechnen, denn es sei sehr wahrscheinlich, nach einer Schwangerschaft einen Schub zu bekommen. Mir saß die Angst im Nacken und ich wartete und wartete auf den Schub. Obwohl ich wusste, dass genau das letztlich einen solchen provozieren könnte, denn mittlerweile bin ich überzeugt, dass Gedanken unglaublich machtvoll sind. Positive wie negative.

Nachdem meine Tochter mit zwei Wochen dann plötzlich keine Luft mehr bekam, wir den Notarzt riefen und  zwei Tage zur Beobachtung in einer Kinderklinik waren, konnte ich plötzlich wieder nicht mehr laufen. Es war nur ein völlig harmloses Verschlucken gewesen, mein Kind war schon bei Eintreffen der Notärzte wieder völlig fit – dennoch der Schreck und Stress warfen mich wieder aus der Bahn.

„Endlich“ war der Schub da. Dachte ich. Dachten alle.

Die Symptome passten ja. Das ist vielleicht auch das Fatale, wenn man die „Diagnose Multiple Sklerose“ hat. Es ist sowieso alles klar, man muss nicht genauer hinschauen.  Ich wollte auch nicht genauer hinschauen. Ich wollte nicht wieder ein MRT machen, ich wollte nicht wissen, hören, sehen, dass neue Läsionen hinzugekommen waren, dass es vielleicht dramatisch schlechter war, weil sich für mich nichts geändert hätte. Ich hätte kein neues Medikament ausprobiert, also egal, was die Momentaufnahmen sagten. Doch eine sehr nette, sehr menschliche Neurologin, die mich sehr ernst nahm und zu der ich wirklich Vertrauen hatte überzeugte mich dann, doch noch einmal eine „Verlaufskontrolle“ – für mich ein furchtbares, weil absolut nicht aussagekräftiges Wort – zu machen. Ich legte mich mal wieder in die Röhre – und erlebte eine Überraschung. Ich hatte keine einzigen aktiven Herde und auch nicht mehr vernarbte Läsionen als beim letzten Befund. Dafür aber aufgrund der Schwangerschaft mehrere Bandscheibenvorfälle. Sie waren der Auslöser dafür gewesen, dass ich nicht mehr gehen konnte! Das hat mich ein wenig mit der Schulmedizin versöhnt. Denn hätte ich diese Untersuchung weiter stur abgelehnt, wäre ich der Meinung die MS hätte sich zurückgemeldet. So sage ich jetzt: Ich bin gesund.

Wie hoch ist Ihr eigener Anteil am Erfolg?

Spontan würde ich sagen: 80 Prozent. Obwohl auch meine Tochter einen großen Anteil hat. Sie war schon großer Ansporn und Motivation. Als der kleine Wurm da neben mir lag und ich wusste, in ein, eineinhalb Jahren wird sie laufen lernen, versprach ich ihr und uns, dass ich das mit ihr zusammen machen würde. Mama lernt mit Dir laufen, hab ich ihr gesagt und ganz tief gespürt, dass es wahr ist. Vermutlich hätte ich es auch ohne Kind geschafft, ich habe ja viel dafür getan, dennoch war es extra schön, dass sie dabei ist. In den letzten zwei Jahren bin ich auch spirituell sehr gewachsen. Mein Glaube hat sich gefestigt. Ich glaube, dass nichts ohne Grund passiert, dass es einen großen Plan gibt, der sich vielleicht erst viel später zu einem stimmigen Ganzen fügt, aber es gibt ihn. Wenn man offen ist und auf seine innere Stimme hört, dann finden einen Lösungen.

Ich habe auch in meinem privaten Umfeld aufgeräumt. Auch wenn es schmerzlich war. Auch wenn erst einmal keine Sicherheit mehr da war. Ich habe meinen Job gekündigt, weil er mir nicht gut tat, ich habe den Wohnort gewechselt, mich vom Vater meines Kindes getrennt. Man muss sich klar sein: Es ist dein Leben!  Nur du bist für Dein Leben verantwortlich. Du musst dich von dem Umfeld trennen, das dir nicht gut tut. Hilfe annehmen. Auch mal ein Risiko eingehen.

Warum möchten Sie Heilpraktikerin werden?

Ich möchte anderen helfen. Ich möchte heilen helfen. Es ist mein tiefer Herzenswunsch. Ich spüre, dass das mein Weg, der richtige Weg ist. Und ich möchte anderen die Matrix-Rhythmus-Therapie anbieten können, damit sie so wundervolle Erfahrungen machen können wie ich. Ich möchte mich um den Menschen kümmern. Körper, Geist und Seele. Das hat jeder verdient! Keine Schmerzen zu haben ist wundervoll und es ist normal! So soll es sein und das soll jeder erfahren dürfen! So wie mir die Matrix-Rhythmus-Therapie geholfen hat, das möchte ich an andere weitergeben.

Welche Tipps haben Sie für andere in einer ähnlichen Lage?

Sich selbst lieben und annehmen. Wenn einem zum Beispiel der Beruf Bauchschmerzen bereitet, ändern. Das klingt schwierig, erfordert Mut und Vertrauen, aber es lohnt sich. Gefühle zulassen. Die innere Stimme sagt einem meist ganz genau, was einem gut tut und was nicht. Auf sie zu hören, lohnt sich. Und klar und deutlich sagen, was man möchte, aber auch, was man nicht möchte. Aufhören, die Erwartung anderer erfüllen zu wollen. Sich nicht unter Druck setzen lassen.

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IGeierInes Geier, 32 Jahre, lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Passau. Sie ist voller Energie und Tatendrang, und steht mitten in der Heilpraktiker-Ausbildung. ‚Die Lösungen suchen einen‘ sagt sie, denn sobald sie mit ihrer Heilpraktiker Ausbildung fertig ist, wird sie in Waldkirchen arbeiten.

Die Waldkirchner kennen die Matrix-Rhythmus-Therapie schon länger, ist doch Waldkirchen Partnergemeinde von Forio auf Ischia. Dort wird seit Jahren die Matrix-Rhythmus-Therapie in der Poseidon Therme angeboten.

Ein ausführlicher Erfahrungsbericht von Ines Geier zur Matrix-Rhythmus-Therapie findet sich auch im Buch von Dr. Ulrich Randoll, Das Matrix Konzept – Grundlagen der Matrix-Rhythmus-Therapie.